Spiritualität Arbeit

Eine 2500 Jahre alte Weisheit, die meinen Arbeitstag strukturieren hilft – und ausrichtet

ZEIT

In diesem Artikel lesen Sie

  1. über das “Buch des Weges” und wie es meinen Arbeitstag zu strukturieren hilft
  2. über das Ritual zu Beginn des Arbeitstags, das daraus entstanden ist
  3. und die Buchempfehlung dazu

Das Mantra

Vor einigen Jahren habe ich mein Ritual zu Beginn des Arbeitstages um ein Mantra erweitert.

Ja, ein Mantra.

Zumindest verstehe und nutze ich die drei Wörter wie ein Mantra:

Einfachheit
Nachsicht
Mitgefühl

Das klingt erstmal ziemlich unspektakulär.

Vermutlich würden moderne Autoren eher von “Achtsamkeit” sprechen.

Ich habe damals die Kraft dieser Wörter erahnt und deshalb genauer hingeschaut.

Zunächst beeindruckte mich „Mitgefühl“ am meisten.

Denn gemeint ist hier:

Mitgefühl mit mir selbst – mitfühlend gegenüber mir selbst zu sein.

Mitgefühl mit anderen, ja, klar, das war vertraut.

Aber Mitgefühl mit mir selbst?

Es steckt Weisheit und Magie in den Wörtern Einfachheit, Nachsicht, Mitgefühl

Jede Menge.

Daher bitte ich Sie:

Sollte sich in Ihnen die Esoterik-und-weg-damit-Schublade öffnen wollen… widerstehen Sie dem Drang.

Nehmen Sie sich vier Minuten Zeit, schauen Sie genauer hin:

Alte Rituale bei VollmondDie Quelle

… der Einfachheit-Nachsicht-Mitgefühl-Einsicht ist ein Ausschnitt aus dem Tao Te King Nr. 67 in der Version von Stephen Mitchell.

Auf dem Rücken dieses Bändchens ist zu lesen:

„Das ca. 500 v. Chr. entstandene Tao Te King, das »Buch des Weges«, ist der spirituelle Klassiker Chinas und das Standardwerk des Taoismus schlechthin. Es begründet die Lehre der Polarität allen Seins mit dem Yin-Yang-Prinzip.

Stephen Mitchells neue, zeitgemäße Fassung des Tao Te King gilt als geniale Übertragung. Mit Prägnanz, Schlichtheit und Klarheit ermöglich sie dem westlichen Leser, in die taoistische Denkweise einzudringen und daraus Anleitungen zum praktischen Handeln abzuleiten.“

Tao Te King Nr. 67 (Ausschnitt):

Ich habe bloß drei Dinge zu lehren:
Einfachheit, Nachsicht und Mitgefühl.
Diese drei sind deine größten Schätze.

Sei einfach im Handeln und Denken –
und du kehrst zur Quelle des Seins zurück.

Sei nachsichtig gegen Freunde und Feinde –
und du stimmst mit der Natur der Dinge überein.

Sei mitfühlend gegenüber dir selbst –
und du bringst alle Wesen auf der Welt in Einklang.

Aus: „Tao Te King – Eine zeitgemäße Version für westliche Leser“, Arkana Goldmann, 2003 (leider vergriffen)

Das Ritual

… zu Beginn meines Arbeitstags hatte vor dem neuen Mantra so ausgesehen:

  • Kaffee kochen
  • Tagesvorhaben-Büchlein rauskramen (damit ich keinen Illusionen aufsitze, was ich heute so alles abarbeiten könnte von meiner To-Do-Liste, sondern realistisch plane)
  • Oben auf die Tagesvorhaben-Seite das Datum notieren (nicht abgekürzt, sondern fein säuberlich ausgeschrieben, um diesem einzigartigen Tag einen kleinen Moment mehr Aufmerksamkeit zu schenken – und zu bemerken, dass auch dieser Tag gleich wieder vergangen sein wird)
  • Unter das Datum mein „Danke“ ausdrücken an das Leben und an meinen Schöpfer (für exakt dieses Leben, das ich leben darf)
  • Alle wichtigen und dringenden Vorhaben auflisten, die in der Hälfte der zur Verfügung stehenden Zeit zu schaffen sind

Nun kommt seit einigen Jahren „Einfachheit – Nachsicht – Mitgefühl“ hinzu

Ich schreibe die drei Wörter langsam und gebe mir dabei innerlich einen Augenblick Zeit, dem kompletten Satz aus dem Tao nachzuspüren: „Einfachheit im Denken und im Handeln“…

Meistens bemerke ich dann, wie weit entfernt ich davon bin, einfach zu denken und einfach zu handeln.

Eine wohltuende Erinnerung ist das.

Dasselbe Nachspüren gönne ich mir für „Nachsicht“ und „Mitgefühl“; oft weht mir dadurch eine Prise Ruhe und Gelassenheit durch den Geist.

Das rüttelt mich wach.

Es macht mich aufmerksam dafür, nachsichtig zu sein.

Nicht nur mit denen, die mir nahe stehen, sondern Nachsicht als grundsätzliche Haltung zu üben.

Es ermuntert mich, mich selbst so wichtig zu nehmen, dass ich tatsächlich Mitgefühl mit mir selbst empfinde.

Was sich positiv auswirkt auf mein inneres Gleichgewicht und meine Fähigkeit, nachsichtig zu sein.

Anfangs war das ungewöhnlich, es war sogar ein bisschen anrüchig.

Weil “Mitgefühl mit sich selbst” auf subtile Art nach „sich selbst zu wichtig nehmen“ riecht, vielleicht sogar nach Eitelkeit

Tatsächlich ist Mitgefühl mit mir selbst zu haben das genaue Gegenteil, wie mir mit der Zeit klar wurde.

Tao te ching von Stephen MitchellAuch die englische Fassung des Tao Nr. 67 lege ich Ihnen ans Herz

Wegen der anderen Sprachmelodie, vor allem aber weil Sie mit der Originalversion Ihr persönliches Verständnis des Textes neben die oben stehende Übersetzung stellen können.

Ein Beispiel: Der Übersetzer wählte für „patience“ das deutsche Wort „Nachsicht“ – was in mir zu einer gänzlich anderen Schwingung führt als wenn ich es wie gewohnt mit „Geduld“ übertrage und verstehe.

I have just three things to teach:
simplicity, patience, compassion.
These three are your greatest treasures.

Simple in actions an in thoughts,
you return to the source of being.

Patient with both friends and enemies,
you accord with the way things are.

Compassionate toward yourself,
you reconcile all beings in the world.

Aus: “Tao Te Ching – A new English Version”, Stephen Mitchell, HarperPerennial, 2000

Der Verlag beschreibt das Werk so:

“This book is about wisdom in action. It teaches how to work for the good with the effortless skill that comes from being in accord with the Tao (the basic principle of the universe) and applies equally to good government and sexual love; to child rearing, business, and ecology. Stephen Mitchell´s bestselling version has been widely acclaimed as a gift to contemporary culture.”Mein Fazit

Das Mantra hat (noch) nicht dazu geführt, dass ich einfach denke und einfach handle.

Aber: Ich vermute, dass ich einfachER denke und handele, verglichen mit mir selbst und meinen Angewohnheiten ohne die Tao-Te-King-Weisheit.

Das werte ich als Erfolg.

Als großen Erfolg.

Denn nur darum kann es gehen:

! Besser zu werden, verglichen mit mir selbst (nicht mit anderen).

! Jeden Tag ein Stückchen besser zu werden als ich gestern war, ein Millimeterchen weiterzukommen im Vergleich zum Vortag.

! Und es mir dabei gut gehen zu lassen, Freude zu erleben.

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